Die Immobilienhochschule
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Smart City - Wie können wir unsere Städte in Europa auch in Zukunft lebenswert gestalten?

Die Digitalisierung hält immer mehr Einzug in unsere Städte und Wohnungen. Wie können Wohnungsunternehmen Chancen nutzen und mit Risiken umgehen? Dies war der Kernpunkt der diesjährigen European Summer School for Young Professionals von 15.-18. Juli 2019 am EBZ in Bochum. Rund 35 vorwiegend in Wohnungsunternehmen tätige Nachwuchskräfte aus sechs europäischen Ländern blickten gemeinsam über den nationalen Tellerrand, lernten verschiedene Ansätze aus ganz Europa kennen und diskutierten Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Handlungsoptionen.

 

Die Voraussetzungen für die digitale Transformation sind in Europa sehr unterschiedlich. Klar ist jedoch in allen Ländern: Der soziale Wohnungsbau hinkt hinterher. Es gibt also Handlungsbedarf, gerade was die schwächeren Gesellschaftsgruppen betrifft, die sonst durch den „digital gap“ noch weiter abgehängt werden. Aber was bedeutet eigentlich „Smart City“? Als sinnvolles Konzept einigten sich die Teilnehmer der Summer School darauf, dass „Smart City“ als ein Ökosystem mit den Dimensionen Smart Governance, Smart People, Smart Living, Smart Mobility, Smart Economy und Smart Environment verstanden werden kann.

Doch bei allen Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung ergeben, einig waren sich die Teilnehmer aus den Niederlanden, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Finnland und Irland vor allem in einem: Der Mensch muss im Zentrum stehen. So hat das italienische Wohnbauprojekt Figino Borgo Sostenibile aus Mailand einen elaborierten Beteiligungsprozess, in dem die gemeinschaftlichen Aktivitäten der Bewohner mit den Dienstleistungen von Vermieter, Kommune und sozialen Organisationen zu einem gesamtheitlichen Konzept miteinander verzahnt sind.

Besuch der größten Klimaschutzsiedlung in NRW

Ein weiteres Highlight war die Exkursion nach Köln. Die Teilnehmer besichtigten die Stegerwaldsiedlung, ein Quartier mit Bestand der Deutschen Wohnungsgesellschaft mbH (eine 100-prozentige Tochter der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH). Das Quartier wurde im Rahmen des EU-Projekts „Grow Smarter“ mit Photovoltaikanlagen, Luftwärmepumpen und einem intelligenten System zur Nutzung von Energie und Mobilität mustergültig energetisch umgestaltet. Christian Remacly, Projektmanager und Unternehmensentwicklung der RheinEnergie AG, erläuterte den Teilnehmern das zukunftsgewandte Energiekonzept der größten Klimaschutzsiedlung in NRW. Das große Interesse bestätigte, dass das Leuchtturmprojekt nicht nur deutschlandweit, sondern auch in Europa Maßstäbe setzt.

Wie wohnen im Quartier in der Zukunft aussehen könnte, zeigte auch das Projekt „Grüner Weg“ der GAG Immobilien AG in Köln Ehrenfeld. Hier wurde auf einer Brachfläche ein neues Quartier mit Gewerbe und Wohnflächen mit sozialem wie auch frei finanziertem Wohnungsbau errichtet. Innenstadtnah können hier alle Generationen zusammenleben.

Inspiration für ihre Arbeit zogen die Teilnehmer aber nicht nur aus dem organisierten Programm, sondern auch aus dem persönlichen Kennenlernen untereinander. Das Fazit lautete schließlich, dass der europäische Erfahrungsaustausch wertvolle Impulse für die eigene Arbeit setzt. Diese werden die Teilnehmer mit nachhause in ihre Unternehmen bringen.

Die European Summer School wurde veranstaltet vom EBZ gemeinsam mit Housing Europe –Europäischer Verband der öffentlichen, genossenschaftlichen und sozialen Wohnungswirtschaft, der EFL – European Federation for Living, und der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa IWO.