Die Immobilienhochschule
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EBZ Business School Studierende überzeugen mit Konzeptideen für das Borsigplatz-Quartier in Dortmund

Er ist über die Grenzen Dortmunds bekannt: der Borsigplatz als Wiege von Borussia Dortmund. Heute stellt der Borsigplatz mit hoher Kriminalitätsrate und schlechter Aufenthaltsqualität aber auch eine wohnungswirtschaftliche Herausforderung dar. Im Rahmen einer Projektarbeit erarbeiteten Studierende des Studiengangs M.Sc. Projektentwicklung der EBZ Business School Ideen für die dortigen Bestände der Vivawest Wohnen GmbH. Die Vorschläge begeisterten das Wohnungsunternehmen.

Mit einem hohen Anteil junger Familien und Menschen mit Migrationshintergrund ist das Viertel rund um den Borsigplatz heute zu einem „Ankommerstadtteil“ geworden. Frühere Zuzugsgründe, wie die Nähe zur Innenstadt, das attraktive Wohnumfeld und die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, sind Klagen über ein mangelndes Sicherheitsgefühl oder die Müllsituation gewichen. Der Gründungsort des BVB wandelte sich im Laufe der Jahre zum „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“.  
„Wir haben den Studierenden der Immobilienhochschule die Chance geboten, Konzepte für die Praxis zu entwickeln und waren gespannt auf ihre Ansätze und Ideen", erklärt Maurizio Lindemann, Projektsteuerer Quartiersentwicklung bei der Vivawest Wohnen GmbH und Lehrbeauftragter der EBZ Business School.

Jogging-Loop und Urban-Gardening

Die Entwürfe der Studierenden des ersten und dritten Semesters sollten die Bedürfnisse der Mieter berücksichtigen, eine langfristige Vermietbarkeit durch die Erhöhung der Wohn- und Lebensqualitäten garantieren und auf weitere Quartiere übertragbar sein. Die insgesamt vierzehn Entwürfe wiesen unterschiedliche Leitideen auf. Die kreativen Vorstellungen reichten von digitalen Ansätzen wie einer Quartiers-App oder der Integration digitaler Angebote mit Smart-City-Charakter im Quartier bis hin zu Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Bewohner. So entstand z.B. die Idee eines „Jogging-Loop“, der die Innenhöfe intelligent miteinander verknüpft und das Quartier an den Emscher-Rad-Weg anbindet. 

Mehrere Projektgruppen widmeten sich der Aufwertung des Quartiers durch die Verbesserung der momentanen Müllsituation, erarbeiteten Sanierungspläne oder sahen die bauliche Aufwertung bestimmter Straßen vor. Ziel war es hierbei, den ehemaligen „Heimatstolz“ der Bewohner zu reaktivieren. Zudem wurden viele Ideen für eine steigende Identifikation durch Partizipation aufgezeigt, z.B. durch Urban-Gardening-Möglichkeiten für die Bewohner.

Einige Konzepte betonten zudem die Notwendigkeit einer Initialzündung für den Wandel des Quartiers, der sich in darauf folgenden Maßnahmen festigen sollte. So empfahl beispielsweise eine Studierendengruppe die Umgestaltung einer Halle zu einem Kreativ-Zentrum, das Studierende für das Quartier begeistern soll. Zugleich ist die Schaffung von geeignetem Wohnraum für Studierende, wie auch die Stärkung der Gastronomie vorgesehen.

Vivawest prüft mögliche Umsetzung

Bei der Entwicklung der Konzepte wurden die Studierenden von einem aus verschiedenen Fachdisziplinen stammenden Lehrbeauftragten-Team betreut: „Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit die Studierenden Ideen auf höchstem Niveau erarbeitet haben“, erklärte Jens Hendrix, Baudezernent der Stadt Hattingen und Lehrbeauftragter an der EBZ Business School.

„Aus den erarbeiteten Konzepten lassen sich für die konkrete Quartiersarbeit viele Ansatzpunkte und Umsetzungsmöglichkeiten ableiten“, so Maurizio Lindemann. „Besonders begeistert hat uns dabei das ˓Kirschblütenroute-Konzeptʼ.“ Es sieht Maßnahmen vor, die die Aufenthaltsqualität in Innenhöfen und auf dem Hoeschplatz erhöhen, Freiflächen attraktiv und funktional gestalten und Orte für Kommunikation und Austausch schaffen. Dies soll zu einem positiven Imagewandel und der Erhöhung des Bekanntheitsgrades für Außenstehende führen. „Ein gut durchdachtes Konzept, das wir als VIVAWEST auf eine mögliche Umsetzung prüfen werden“, so Lindemann.

„Für unsere Studierenden ist es eine besondere Motivation, wenn sie Ideen für Vorhaben beisteuern dürfen und diese in der praktischen Umsetzung berücksichtigt werden können. Außerdem ist es eine gute Übung für die Studierenden, auch zukünftig im späteren Berufsleben als Projektentwickler visionär und innovativ zu denken“, erklärte Prof. Dipl.-Ing. Architekt Björn Nolte abschließend.