Die Immobilienhochschule
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Das NRG Stadium und der Astrodome in Houston
Der Astrodome (rechts im Bild) in Houston, Texas, soll neu genutzt werden. Bild: dima - AdobeStock

Studierende planen Umbau des „Achten Weltwunders“

50 Teams aus aller Welt beteiligen sich an der Argus University Challenge. Die EBZ Business School schickt zwei Mannschaften ins Rennen.

Wie ein Monolith erhebt sich der Astrodome aus einer riesigen Parkplatzwüste in der texanischen Stadt Houston. Die vollständig überdachte Sport-Arena galt bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1965 als das „Achte Weltwunder“. Doch der Glanz ist verblasst, der Astrodome braucht ein neues Nutzungskonzept.

Das ist die Rahmenhandlung der Argus University Challenge, an der zwei Teams aus insgesamt zehn Studierenden der Bachelor- und Master-Studiengänge „Real Estate Management“ der Bochumer EBZ Business School (FH) teilnehmen. 50 Hochschulteams aus den USA und dem Rest der Welt sind dem Aufruf der Software-Schmiede Altus Group, die die Kalkulationssoftware Argus vertreibt, gefolgt und haben Investmentpläne und Nutzungskonzepte für das Gelände rund um die Sportstätte in den Wettbewerb geschickt. Den Gewinnern winken ein Preisgeld von 15.000 Dollar sowie eine Reise nach Houston.

„Es war ein sehr spannendes und sehr großes Thema. Wir mussten uns als Gruppe erst einmal sammeln und herausfinden, wer welche Schwerpunkte bearbeiten kann“, blickt Merle Feuerstein auf die Arbeit zurück. Die 23-Jährige arbeitet beim US-Immobilienunternehmen JLL und konnte so einen kleinen Heimvorteil nutzen: „Ich habe sofort die Fühler zu unserer Research-Abteilung in Houston ausgestreckt und wichtige Informationen eingeholt. Das hat uns am Anfang sehr geholfen.“

Experte für den USA-Markt als Berater

Betreut wurden die Studierenden von Prof. Dr. Ulrich Nack, der an der EBZ Business School die Professur für Immobilienmanagement innehat: „Teamfindung gehört zur Realitätsnähe. Ich habe Informationen zur Arbeitsstruktur gegeben und empfohlen, dass die Studierenden ihre individuellen Stärken einbringen. Mit Thomas Baur stand uns ein echter Experte für den US-Markt beratend zur Seite.“

Baur, Senior Director bei der amerikanischen Immobilien-Investment-Firma GTIS Partners, hat die Bochumer Studierenden mit seinem Rat und mit harten Daten aus den USA unterstützt. Denn auf dem US-Markt gelten andere Gesetze als in Deutschland. „In den USA laufen Mietverträge meist nur über ein Jahr und Mieterhöhungen von zehn bis 20 Prozent sind keine Seltenheit, und Mieter ziehen häufig um. In den USA gilt, dass die Miete immer als Erstes bezahlt wird“, so Baur. Die Arbeiten der Studierenden haben ihn überzeugt: „So eine alte, denkmalwürdige Immobilie mit neuem Leben zu befüllen, ist eine spannende Aufgabe. Da haben die Studierenden sehr gute Arbeit geleistet, vor allem im Hinblick auf die ESG-Thematik.“ Denn ESG, also Gesichtspunkte wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit, spielten bei der Aufgabenstellung eine wichtige Rolle.

"Investoren haben es in den USA leichter"

„Eine Herausforderung war, dass in den USA mit Quadrat-Feet statt Quadratmetern gerechnet wird und man es mal mit Monats- und mal mit Jahresmieten zu tun hat. Da hatten wir einfach noch kein Gefühl für“, sagt Marc Vogt, der als Investment-Manager bei LEOFF in Frankfurt tätig ist. Sein Kommilitone Milan Hagel aus Nordhorn stimmt dem zu: „Das Mietrecht hat mich am meisten beeindruckt, und dass Transparenz und Laufzeiten so unterschiedlich sind, hat mich überrascht.“ Investoren hätten es auf dem liberalen Markt leichter, gleichzeitig hätten Mieter einen besseren Überblick über die Mieten in ihrer Umgebung.

Welchen Platz die Bochumer Studierenden am Ende belegen, erfahren sie am 3. April. Die Teams der EBZ Business School sind zuversichtlich. Doch selbst wenn es nicht für einen Platz auf dem Siegertreppchen reichen sollte, nehmen sie wertvolle Erfahrungen mit: „Ich habe viel gelernt, und es war toll, Leute aus der EBZ-Familie kennenzulernen, die ähnliche Karriereziele verfolgen“, so Carmen Potthast. Prof. Dr. Ulrich Nack stimmt zu: „Am Ende geht es darum, etwas gelernt zu haben. Vielleicht gewinnt eines unserer Teams einen Preis. Da wir aber überhaupt nicht einschätzen können, was die anderen Teams ausgearbeitet haben, ist das eine Blackbox.“